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St.Georg
Das Viertel verdankt seinen Namen dem Lepra-Hospital, das 1194 außerhalb der Stadt
gegründet wurde und nach dem heiligen Georg (zunächst Jürgen) benannt worden war.
Nach dem Reglement von 1296, das der Rat und die Erbgesessene Bürgerschaft gemeinsam mit
dem Domkapitel erlassen hatten, durften die Pestkranken die Stadt nicht betreten, um die
Bevölkerung vor Ansteckung zu schützen. Dem Hospital St. Georg gehörte der
Landstreifen zwischen der Straße Koppel und der Außenalster. Hierhin wurden später
störende Gewerbe wie Schweinezüchter und Branntweinbrenner abgeschoben. 1564 wurde ein
Pestfriedhof angelegt, der als Armenfriedhof weiterbestand. Bereits seit 1554 stand hier
auch der Galgen von Hamburg. Das Pesthaus wurde 1606 an den Hamburger Berg in St. Pauli
verlegt und das St.-Georgs-Hospital in ein Armenstift umgewandelt, das 1951 nach
Poppenbüttel verlegt wurde.
Nach dem Bau von Bastionen auf dem Gelände des späteren Krankenhauses St. Georg 1681 war
das Viertel in die Stadtfestung einbezogen. Zusammen mit dem westlichen Teil des
Hammerbrooks bildete es seit 1830 die Vorstadt St. Georg. 1868 wurde St. Georg
(nach der Hamburger Altstadt und der Neustadt) formal in das Stadtgebiet eingegliedert.
Dies führte zu einer verstärkten Bautätigkeit und einer erheblichen Zunahme der
Bevölkerung, so entstand im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts mit dem
Etagenhausquartier um den Hansaplatz das neue Zentrum des Stadtteils.
Der Bau des Hauptbahnhofes, der 1906 eröffnet wurde, führte zum Bau zahlreicher Hotels,
von denen viele noch heute bestehen. Die Bahnhofslage zog allerdings auch
Vergnügungsstätten und Prostitution an, was z. T. noch heute das Image des Stadtteils
prägt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde insbesondere der Ostteil St. Georgs schwer zerstört.
Nach 1966 war das Stadtviertel vorübergehend vom völligen Verschwinden bedroht, da
Planungen der Neuen Heimat zum Bau des Alsterzentrums den nahezu kompletten Abriss von
St. Georg beinhalteten. Erst 1973 wurde dieses Projekt endgültig aufgegeben. Stattdessen
erfolgte eine Sanierung des Altbaubestandes.
St. Georg ist ein Stadtteil, der viele Probleme mit Drogen und Prostitution hatte.
Doch seit etwa 1998 ist es wieder chic, in St. Georg zu wohnen. Die Drogenszene um den
Hansaplatz wird in umliegende Bezirke verdrängt, und gerade im Bereich um die Lange Reihe
steigen die Mietpreise. Auch wird vermehrt Mietwohnraum in Eigentumswohnungen umgewandelt.
Vor- und Nachkriegsbauten werden abgerissen, um Platz für Neubauten mit Eigentumswohnungen
zu schaffen. Die multikulturelle, bunte Einwohnerstruktur der letzten Jahrzehnte wird
entsprechend durch eine zahlungskräftigere Klientel verändert. Dieser Vorgang ist in
vielen Städten zu beobachten und wird als Gentrifizierung bezeichnet.
Die Bild-Zeitung schrieb: „Die Lange Reihe hat sich gemausert. Künstler, Angestellte und
Freaks gehen hier shoppen. Abends trifft man sich in einer der Bars oder im Restaurant.
Beliebt ist die Straße auch wegen ihrer multikulturellen Vielfalt“.
Die bis Ende der 1980er-Jahre zahlreich vertretenen kleinen Handwerks- und
Gewerbebetriebe sind nach und nach durch schicke Straßencafés und Boutiquen ersetzt
worden. Die Lange Reihe zeichnet sich durch ein sehr gemischtes Angebot an Läden und
Gastronomiebetrieben aus.
Durch die zentrale Lage und ein großes Angebot an preiswerten Hotels und Pensionen ist
St. Georg dabei für Rucksacktouristen ein beliebtes Reiseziel.
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